Zahnersatz - Ein Stück Lebensqualität
Für den herausnehmbaren Zahnersatz gibt es je nach Behandlungssituation einen unheimlich großen Variationsspielraum, hier sind nur einige Beispiele aufgeführt.
Bei dieser Versorgungsart handelt es sich entweder
um eine Versorgung mit einer Modellgußprothese, einem kombinierten Zahnersatz oder
um eine Totalprothese wenn gar keine Zähne mehr vorhanden sind.
Die Totale Prothese
Wenn gar keine Zähne mehr vorhanden sind, so werden die Zähne in der Regel durch eine Totalprothese ersetzt.
Meist ist die Situation folgende: Viele Patienten tragen ihre Prothesen seit mehr als zehn Jahren im Mund. Häufig wurde der Ersatz nie unterfüttert, sodaß die Lagestabilität und Haftung völlig unzureichend geworden sind. Die Kiefer haben sich während dieser Zeit deutlich deformiert und es wird zunehmend schwieriger einen optimalen Ersatz anzufertigen.
Die Patienten setzen in vielen Fällen zu hohe Erwartungen in ihren neuen totalprothetischen Zahnersatz. Er soll ein völlig unbeschwertes Kauen ermöglichen wie die eigenen, ursprünglichen Zähne. Vielfach wird vergessen, daß der Zahnarzt und der Zahntechniker nur einen Ersatz(!) anfertigen, der niemals das Original zu ersetzen vermag.
Die Vorschäden sind meist gravierend und können auch durch einen noch so guten Ersatz nur teilweise kompensiert werden. Hier muss der Behandler große Überzeugungsarbeit leisten und umfassende Beratung bieten um dem Patienten die aktuelle Situation plastisch darzustellen und ihm aufzuzeigen, was jetzt noch technisch möglich ist und wo aufgrund der Ausgangslage die Grenzen des Machbaren liegen.
Die Annahme von abnehmbaren Zahnersatz ist für Patienten nicht nur eine Frage des Wollens, sondern auch des Könnens. Unter Umständen kommt der Patient erst zu einem Zeitpunkt zur totalprothetischen Versorgung, in welchem – infolge fortgeschrittenen Alters – die Fähigkeit zur Adaption und schließlich zur Inkorporation der Prothese schon empfindlich reduziert ist.
Die Abbildung zeigt MEISTERLICHES: eine meisterliche Arbeit in der Herstellung von Totalprothesen. Es wurden hierbei mehrere zahnfleischfarbene Kunststoffe verwendet, die Prothesen selber wurden ganz individuell nach den anatomischen Vorgaben und persönlichen Wünschen angefertigt. Der zahntechnische Aufwand war enorm, die Patienten wünschten aber eine weit über das normale Maß hinausgehende möglichst naturgetreue Rekonstruktion. Auch diesem Wunsch konnte entsprochen werden. Es ist selbstverständlich, das dieser spezielle zahntechnische Aufwand keine Kassenleistung mehr ist, da er das Maß des Notwendigen bei weitem übersteigt. Es soll Ihnen aber zeigen, was heute zahntechnisch machbar ist. Ein wenig unverständlich für den Fachmann bleibt, warum solche Ausführungsformen nicht der Standard sind sondern bloß die Ausnahme. Schließlich sollte ein Ersatz nicht unbedingt sofort als Ersatz erkennbar sein, oder?
Im folgenden haben wir unsere Anschauungsmodelle der Praxis für Sie fotografiert, um die verschiedenen Prothesenvarianten darstellen zu können. Oft sind die Prothesen mittig geteilt, um an einem Modell mehrere Möglichkeiten gegenüberstehend darstellen zu können.
Die MODELLGUSSPROTHESE
Eine Modellgußprothese besteht aus einer Basisplatte mit so genannten Halteklammern. Sie wird in der Regel in einem Stück aus einer Metalllegierung gegossen. Diese Metallbasis trägt dann die künstlichen Zähne und das künstliche Zahnfleisch. Die dabei verwendeten Werkstoffe (Chrom, Kobalt, Molybdän) sind bewährt, korrosionsstabil, gewebefreundlich und entsprechen einer einfachen und wirtschaftlichen Grundversorgung.
Charakteristisch für eine einfache Modellgußprothese sind die von außen sichtbaren Metallklammern, mit denen die Teilprothese an den noch vorhandenen Zähnen befestigt wird. Sie verteilen den Kaudruck der Ersatzzähne auf die natürlichen Nachbarzähne und schonen damit das druckempfindliche Zahnfleisch. Langfristig sind die Haltezähne einer herausnehmbaren Teilprothese jedoch enormen Belastungen ausgesetzt. Dies kann zu einer frühzeitigen Lockerung und zum Abbau des Kieferknochens führen. Auch sammeln sich leicht Speisereste unter den Klammerarmen an. Dies fördert die Entstehung von Karies
Aufwendigere Varianten des Modellgusses, die sogenannten kombinierten Arbeiten, sehen sie weiter unten. Diese können auch aus Edelmetall oder Spezialkunststoff erarbeitet werden. Links auf dem Modell ist eine Geschiebeprothese (s.auch unten) angedeutet.
Wann wird eine Modellgußprothese in der Regel angefertigt?
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• Wenn eine Versorgung mit festsitzenden Brücken oder Implantaten
nicht gewünscht wird. -
• Als Übergangslösung zu qualitativ hochwertigeren und längerfristigen
Versorgungen. -
• Wenn in absehbarer Zeit weitere Zähne in die Prothese integriert werden
müssen. -
• Wenn Patienten lange Sitzungen beim Zahnarzt nicht mehr bewerkstelligen
können. -
• Wenn die Versorgung vordergründig preisgünstig realisiert werden soll.
Die Nachteile einer Modellgußprothese mit Klammern:
Durch das ständige herausnehmen und wieder einsetzen der Prothese reiben die Halteklammern an der Zahnsubstanz auf und ab und schädigen diese im Verlauf der Zeit. Eine Sekundärkaries kann entstehen. Auch Klammern die um Zahnkronen gelegt werden haben diesen unangenehmen Effekt. Metallklammern im kosmetisch sichtbaren Bereich. Durch die vielen mechanischen Teile (Rundungen, Nischen) finden sich viele Angriffsflächen für Plaqueansammlungen. Dies kann ebenfalls zur Bildung einer Sekundärkaries führen.
Der Kombinierte Zahnersatz
Bei dieser Versorgungsart kommen alternative Halteelemente zum Tragen. Die Prothese
verbindet sowohl festsitzende Komponenten (Kronen, Teleskope, Geschiebe, Riegel) mit herausnehmbarenTeilen (Modellgußprothese). Diese Halteelemente können zum Beispiel elegant und kosmetisch nahezu unsichtbar in Kronen eingearbeitet werden.
Die Teleskop-Prothese
Eine Ausführungsform, gerade bei einem parodontal vorgeschädigtem Gebißsystem ist die Kombination des herausnehmbaren Ersatzes mit Doppelkronen, den Teleskopen. Der Ersatz sitzt nahezu unsichtbar auf diesen Primärteilen / Innenkronen. Die Restbezahnung wird ideal untereinander (sekundär) stabilisiert und gleichmäßig belastet. Die Ersatzzähne einer Teleskopprothese können vollständig zahnfarben verblendet werden. Selbst die Innenkronen, die auf den Zahnstümpfen zementiert werden und bei Herausnahme der Prothese sichtbar werden, können heutzutage zahnfarben gestaltet werden.
Ein weiterer Vorteil: Wenn einer der Haltepfeiler der Prothese zu einem späteren Zeitpunkt verloren gehen sollte, so muss der Ersatz nicht neu angefertigt werden, sondern kann vom Zahntechniker elegant erweitert und umgearbeitet werden.
Die Geschiebe-Prothese
Auf den Fotos ist eine Kombination der verschiedenen Zahnersatzalternativen veranschaulicht. Neben einer Klammer und einen Teleskop können Sie hier auch eine Geschiebekrone sehen.
Wenn es um Ihre Gesundheit geht, sollten Sie keine Kompromisse eingehen.
Intakte und lückenlose Zähne sind die Basis für eine gesunde Ernährung und funktionierende Verdauung. Darüber hinaus haben Ihr Mund und Ihre Zähne einen direkten Einfluss auf Ihr gesamtes Wohlbefinden und Ihr persönliches Erscheinungsbild.
Zahnersatz ist Tag für Tag hohen Kaubelastungen ausgesetzt. Bei vielen Patienten kommt hinzu, dass an einem bestehenden Zahnersatz nach und nach Erweiterungen durchgeführt werden müssen. Irgendwann einmal können Materialermüdungen auftreten, die es erforderlich machen, den bestehenden Zahnersatz nicht mehr zu reparieren oder zu erweitern, sondern komplett zu ersetzen. Besonders dann, wenn Statikprobleme auftreten. In diesem Fall gefährden Sie auch den Bestand Ihrer natürlichen Zähne. Eine Reparatur, die auf den ersten Blick als Schnäppchen erscheint, lohnt oftmals langfristig doch nicht. Bei einer neuen zahntechnischen Arbeit sind Sie immer auf der sicheren Seite. Das sollte Ihnen ein gesundes und strahlendes Lächeln wert sein.
Die auf dieser Homepage gezeigten Fotos und Texte sind durch die Zahnärztin Annett Urbank erstellt worden
und sind nur für die Darstellung auf dieser Homepage gedacht und somit nicht zu vervielfältigen oder an Dritte weiterzugeben!